
Reine Kopfsache: Der Freiwurf & unsere Gedanken
Frei nach Forrest Gump: “Ein Basketsspiel ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie was man bekommt.” Kurioses, seriöses, lustiges. Alles zusammen gefasst in unseren Gedanken zum 11. Spieltag.
- Jemand muss im Telekom Dome das Fenster offen gelassen und es erst in der zweiten Halbzeit bemerkt haben. Nicht nur war die Freiwurfquote im ersten Spielabschnitt alles andere als gut (inklusive einem wunderschönen Wurf von Alex King, der nichts als die Luft vor dem Ring traf), selbst im Pausenspiel steckte der Wurm. Im Baskets-Superbowl wurde das Maskotchen-Tor immer wieder um mehrere Meter verfehlt, so dass ich eher den Eindruck hatte, einer Männergruppe auf ihrer Vatertagstour beim Kegeln zuzuschauen, als jungen Menschen, die eine Reise nach Las Vegas gewinnen wollen.
- Ron Duprees Premiere im Heimdress: Abgeklärt, überlegt und trotzdem nervös und emotional. Nachdem all seine Korbversuche in der ersten Halbzeit nur den Ring (oder nicht einmal diesen) trafen, freute sich Ronny wie ein Schnitzel, als er endlich die ersten beiden Punkte im Heimdress der Telekom Baskets Bonn erzielen konnte. Er nahm sich sogar zwischen seinen beiden Freiwurfpunkten die Zeit, sich beim Fanblock für den guten Support zu bedanken.
- „Mike Koch und sein Styling“ Kapitel 2: Wir wollen Miami-Mike in Jeans und weißem Sommerhemd zurück - uns wird er eine Spur zu seriös. Ein anthrazites Hemd auf einer schwarzen Hose und dazu noch ein graues Sakko? Man merkt: Es geht schwer auf Winter zu! Dafür prangte an seinem Gürtel eine güldene Louis Vuitton-Gürtelschnalle, wodurch er sich nun den Spitznamen „Louis Vuitton Don“ gefallen lassen muss!
- Haute-Cuisine im Telekom Dome: Während auf der Stehtribüne Pommes-Currywurst verschlungen wird, darf sich der feine Teil der Fangemeinschaft (lies: VIP-Tribüne) nun über einen exquisiten Gaumenschmaus freuen. Direkt an der Sektbar werden nun, nunja, wie soll man es beschreiben, Salathäppchen (?) angeboten. Macht Sinn! Wenn man – vom Spiel gelangweilt – ein Sektchen nach dem anderen vernichtet, braucht man auch etwas angemessenes zum Ausgleich. Und Sekt gepaart mit Pommes-Schranke passt in etwa genauso gut zusammen wie Kavier und Dosenbier.
- Die Serie von Pat Flomos Tip-Dunks ist gerissen. Hatte er bis zum Samstagabend noch in jedem seiner Heimauftritte seinen mittlerweile patentierten Put-Back-Slam zum Besten gegeben, blieb Highfly beim Sieg gegen Ludwigsburg als einziger Bonner punktlos.
- Vor dem Spiel sprach ich mit dem stets gut aufgelegten Vincent Yarbrough. Auf meine überraschte Frage, wieso er denn nicht auf Krücken gehe oder zumindestens einen schönen Gipsverband trage, teilte er mir mit, dass seine OP nun schon zum zweiten Mal verschoben wurde und er nun erst Montag (heute) unters Messer komme. Zuletzt wurde der OP-Termin verschoben, da sein Arzt krank sei. Ärzte sind eben auch nur Menschen.
- Tim Ohlbrecht schießt 48 % von der Dreier-Linie. Dieses Memo ist aber anscheinend immer noch nicht bei den Headcoaches der Beko BBL angekommen oder wurde ungeöffnet in den Papierkorb geschmissen. Wer Timmy soviel Platz am Perimeter lässt oder beim Pick&Roll zu sehr in die Zone absinkt, der bettelt geradezu um einen weiteren Distanzwurf des Nationalspielers. Ohlbrecht kam diesem Wunsch gerne nach und versenkte 4 von 5 Dreier. Anlass genug für Stimmungskanone Stefan Unkelbach beim baskets|fantalk nachzufragen, ob Tim Ohlbrecht in Kürze auch auf der Position des Shooting-Guards auflaufen wird.
- Bowlers Verletzungsgrad konnte man unmittelbar an seinem Gesicht ablesen. Schmerzverzerrt, kopfschüttelnd, später das Gesicht unter einem Handtuch begrabend. Deutete zuerst alles auf eine erneute Verletzung des Kniegelenks hin, können wir nun vom berühmten „Glück im Unglück“ sprechen (und gleichzeitig 5€ ins Phrasenschwein werfen). Der Eisbeutel kühlte nicht etwa das Knie, sondern etwa 10 Zentimeter weiter tiefer die Wade. Nach der „Wade der Nation“, haben wir wohl nun die „Wade der Region“.
- Als John Bowler beim Versuch einen Loose-Ball zu retten per Big-Splash über die Werbebande hechtete, hatte nicht nur die versammelte Journallie Angst um ihr Equipment. Wir fühlten uns auch sofort an einen ähnlichen Vorfall in der nordamerikanischen Profiliga NBA erinnert.
- Als sich “Big Country” Bowler wieder aufrappelte und für einen kurzem Moment mit breitem Grinsen auf der Werbebande verharrte, änderte diese grade ihr Banner. Darauf zu lesen war: “Spitzenqualität zu kleinen Preisen!” – Irgendwie passend!
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Mal wieder ein sehr cooler Bericht! Weiter so